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AutorenbildJan Wagner

Vielfaltsdimensionen und die Herausforderung der gleichberechtigten Repräsentation - nicht nur LGBTQ

1. Dimensionen der Vielfalt


Vielfalt ist ein facettenreiches Konzept, das zahlreiche Dimensionen umfasst. Jede davon bringt ihre eigenen Erfahrungen, Herausforderungen und Perspektiven mit. Diese Dimensionen können grob in folgende Kategorien eingeteilt werden:


Primäre Dimensionen: Diese sind in der Regel unveränderlich und beinhalten Merkmale wie:

  • Rasse & Ethnizität: Reicht von spezifischen Rassengruppen (z.B. Asiaten, Afrikaner, Kaukasier) bis hin zu ethnischen Untergruppen und indigenen Zugehörigkeiten.

  • Geschlecht: Über binäre Konzepte hinaus, einschließlich nicht-binär, transgender, genderqueer und mehr.

  • Alter: Umfasst Generationenunterschiede von den Babyboomern bis zu Gen Z.

  • Physische & Mentale Fähigkeiten: Von sichtbaren Behinderungen bis zu unsichtbaren, psychischen Erkrankungen und Neurodiversität.

  • Sexuelle Orientierung: Einschließlich Heterosexualität, Homosexualität, Bisexualität, Asexualität und Pansexualität.

Sekundäre Dimensionen: Diese sind fluider und können sich im Laufe der Zeit ändern, wie z.B.:

  • Religiöse Überzeugungen: Von großen Weltreligionen bis zu lokalen Glaubensrichtungen, Agnostizismus und Atheismus.

  • Sozioökonomischer Status: Reicht von wirtschaftlichem Hintergrund, Bildungserfolgen bis zu Berufstypen.

  • Bildung: Unterschiedliche Bildungsniveaus, Institutionen und Studienfächer.

  • Familien- & Elternstatus: Von Alleinstehenden bis zu Verheirateten, Geschiedenen, mit oder ohne Kinder.

  • Geografische Herkunft: Beinhaltet Nationalitäten, regionale Zugehörigkeiten und auch städtische vs. ländliche Hintergründe.

Organisationale Dimensionen: Spezifisch für Arbeitsplätze, beinhalten sie:

  • Jobfunktionen: Von Managerrollen bis zu Basisarbeitern.

  • Berufserfahrung: Dienstzeit, verschiedene Branchenerfahrungen und Karrierelaufbahn.

  • Managementstatus: Unterscheidung zwischen einzelnen Beitragszahlern und Führungskräften.


2. Das Dilemma, alle Dimensionen zu würdigen


Die Aufgabe eines Beraters für Vielfalt, Gerechtigkeit, Inklusion und Zugehörigkeit ist gewaltig, hauptsächlich weil:

  • Unterschiedliche Lautstärke: Einige Vielfaltsdimensionen können aufgrund aktueller sozio-politischer Klimata, Medienaufmerksamkeit oder historischer Bedeutung "lauter" oder stärker hervorgehoben werden. Beispielsweise könnten Bewegungen für Rassen- oder Geschlechtergleichheit Schlagzeilen dominieren, gegenüber Themen im Zusammenhang mit Neurodiversität oder sozioökonomischer Repräsentation.

  • Intersektionalität: Individuen gehören oft mehreren marginalisierten Gruppen an, was ihre Diskriminierungserfahrungen potenziert. Die Anerkennung und Bewältigung dieser vielschichtigen Herausforderungen erfordert einen differenzierten Ansatz.

  • Implizite Voreingenommenheit: Selbst innerhalb von Gerechtigkeits- und Inklusionsinitiativen können unbeabsichtigte Voreingenommenheiten auftreten. Ein Berater könnte unbeabsichtigt Themen priorisieren, mit denen er vertrauter ist oder die er als dringender ansieht, und dabei andere ebenso wichtige Dimensionen übersehen.

  • Ressourcenbeschränkungen: Organisationen arbeiten oft mit begrenzten Ressourcen. Berater könnten Schwierigkeiten haben, zu entscheiden, wo sie Gelder, Zeit und Mühe für die größte Wirkung einsetzen, wodurch sich einige Gruppen unterrepräsentiert fühlen könnten.

Schlussfolgerung


Auch wenn das Streben nach Vielfalt, Gerechtigkeit, Inklusion und Zugehörigkeit ehrenwert ist, ist der Weg damit voller Herausforderungen. Der Schlüssel liegt in kontinuierlicher Selbstreflexion, Bildung und Verständnis für die ständig wechselnde Vielfaltslandschaft. Aktives Zuhören, Feedback von marginalisierten Gruppen einholen und eine breite Repräsentation in der Entscheidungsfindung sicherzustellen, kann helfen, das Risiko zu mindern, irgendeine Dimension zu übersehen.


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